Viele waren schockiert, als sie vom Tod Laura Dahlmeiers auf dem Laila Peak erfuhren. In den Bergen, die sie so sehr liebte, starb eine Sportlerin, die als Inbegriff von Disziplin und Lebensfreude galt. Was bleibt, ist neben einem sportlichen Vermächtnis die Geschichte einer Frau, die nach ihrem Ausscheiden aus dem Profisport aktiv die Nähe zu Kindern und Jugendlichen suchte.

Es war bemerkenswert, wie gut sie ihren neuen Kurs skizzierte, insbesondere nach 2019, als sie sich mit nur 25 Jahren vom aktiven Wettkampfsport zurückzog. Während andere noch darüber spekulierten, was „danach“ passieren würde, öffnete sie mit bemerkenswerter Leichtigkeit eine neue Tür. Wenige Monate später erschien ihr Kinderbuch – voller inspirierender Geschichten und Abenteuerlust. Zahlreichen Eltern zufolge sahen ihre Kinder darin nicht nur eine Geschichte, sondern eine Einladung, nach draußen zu gehen, Wälder zu erkunden und ihre eigenen Grenzen kennenzulernen.
Laura Dahlmeier
Kategorie | Information |
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Name | Laura Dahlmeier |
Geburtsdatum | 22. August 1993 |
Geburtsort | Garmisch-Partenkirchen, Bayern, Deutschland |
Todesdatum | 28. Juli 2025 (31 Jahre) |
Todesort | Laila Peak, Gilgit-Baltistan, Pakistan |
Nationalität | Deutsch |
Sportart | Biathlon |
Verein | SC Partenkirchen |
Karrierehöhepunkte | 2x Olympiagold, 1x Olympiabronze, 7x WM-Gold, 3x WM-Silber, 5x WM-Bronze |
Rücktritt | Mai 2019 (im Alter von 25 Jahren) |
Weitere Aktivitäten | Autorin eines Kinderbuchs, Mentorin im FC-Bayern-Programm „EmpowerHer“ |
Webseite | www.laura-dahlmeier.de |
Heute bezeichnet der Begriff „Dahlmeier-Kinder“ diese Generation junger Fans, Sportler und Leser. Obwohl sie keine eigenen Kinder hatte, inspirierte ihre Offenheit eine ganze Generation von Jungen und Mädchen, die sich ebenso für Natur und Bewegung begeisterten wie sie. Besonders bemerkenswert war ihre Authentizität; statt sich als Heldin zu verstellen, sprach sie wie eine ältere Schwester, die sich ihrer eigenen Fehler bewusst war und daran gewachsen war.
Sie war die erste Frau, die bei denselben Olympischen Spielen sowohl den Sprint als auch die Verfolgung gewann, und die Bilder von Pyeongchang 2018 werden unvergessen bleiben. Ebenso beeindruckend sind jedoch die Szenen, in denen sie vor Grundschulklassen stand und die Fragen der Kinder beantwortete. Ihre bemerkenswerte Karriere und ihre direkte und persönliche Art waren eine besonders inspirierende Person.
Dieser Eindruck wurde durch ihr Engagement als Mentorin in der Initiative „EmpowerHer“ des FC Bayern verstärkt. Dort ermutigte sie junge Sportlerinnen, Risiken einzugehen und ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Ihre Ratschläge basierten auf realen Erfahrungen mit Höhen und Tiefen, nicht auf Theorie. Viele Teilnehmer charakterisierten sie später als „erstaunlich ehrlich“ und „besonders ermutigend“.
Ihr Mut war nie nur Fassade, wie ihr tragischer Tod in Pakistan beweist. Sie wagte Extreme, weil sie zu ihrer Persönlichkeit passten, und nicht, um Schlagzeilen zu machen. Ihre außergewöhnliche Klarheit zeigt sich in ihrem Testament, dass bei einer Rettung niemand in Gefahr geraten sollte. Dieses Vermächtnis zeugt von Ehrfurcht vor Natur und Menschen.
Die Reaktionen waren ebenso tiefgründig. Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern, charakterisierte sie als „authentisch, tief in ihrer Heimat verwurzelt und zugänglich“. Ihr Leben scheint sich in diesen Worten zusammenzufassen. Sie blieb das Gegenteil eines Vorbilds – sehr verlässlich, unglaublich geerdet und doch inspirierend – in einer Zeit, in der viele Berufe vom Medienglanz geprägt sind.
Sie war eine Art greifbare Heldin für bayerische Kinder. Man hörte sie bei Lesungen, traf sie im Sportverein oder sah sie Fahrrad fahren. Dieses Bild wird nicht gelöscht. Eltern beschrieben, wie ihre Kinder nach ihren Erfolgen Dahlmeiers Bücher lesen oder selbst Langlaufen wollten. Sie hat ein Vermächtnis hinterlassen, das Bestand haben wird.
Ihre Geschichte veranschaulicht auch einen gesellschaftlichen Wandel: Sportler werden heute nach ihrem Einfluss auf die Gesellschaft beurteilt und nicht nur nach ihrer Medaillenausbeute. In dieser Hinsicht war Dahlmeier besonders einfallsreich. Stärke, so sagte sie, sei eine Mischung aus Menschlichkeit und Willenskraft und nicht Unfehlbarkeit.
Ihre Geschichte auf eine Tragödie zu reduzieren, wäre ein Fehler. Sie sollte vielmehr als Aufruf zu einem mutigen und würdevollen Leben verstanden werden. Ihr wahres Vermächtnis sind die Kinder, die sie durch ihre Bücher, Programme und Interaktionen beeinflusst hat. Diese „Dahlmeier-Kinder“ geben ihre Lehre weiter, dass Freude, Mut und Natur die besten Lehrer sind.
Ihr Name wird in den kommenden Jahren zweifellos durch Initiativen, Sportprojekte und Schulen weiterleben. Vielleicht wird eine Stiftung gegründet oder eine Sporthalle nach ihr benannt. Ihren größten Erfolg hat sie jedoch bereits erreicht: Sie hat Generationen von Kindern ermutigt, ihre eigenen Abenteuer zu erleben.