Das Erbe der Stauffenbergs
Sophie von Bechtolsheim, geboren 1968, ist die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, dem Mann, der am 20. Juli 1944 versuchte, Adolf Hitler durch ein Attentat zu stürzen. Ihre Eltern, die direkten Nachkommen dieses mutigen Mannes, wuchsen im Schatten dieses historischen Erbes auf und prägten damit auch das Leben ihrer Tochter Sophie. Die Geschichte ihrer Familie ist untrennbar mit dem deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus verbunden.
Sophie erinnert sich besonders an ihre Großmutter, Nina von Stauffenberg, die nach dem Tod ihres Mannes eine starke Rolle im Familienleben spielte. Nina hatte ein „unglaubliches Gedächtnis“ und vermittelte Sophie und ihren Geschwistern das historische Erbe ihres Großvaters, ohne jedoch ihr Leben ausschließlich der Verwaltung dieses Erbes zu widmen.
Persönliche Daten | Informationen |
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Name: | Sophie von Bechtolsheim |
Geburtsjahr: | 1968 |
Alter: | 56 Jahre |
Beruf: | Historikerin, Kommunikationswissenschaftlerin, Mediatorin |
Familie: | Verheiratet, vier Söhne |
Eltern: | Nachkommen von Claus Schenk Graf von Stauffenberg |
Wohnort: | Oberbayern, Deutschland |
Karriere | Informationen |
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Beruf: | Historikerin, Kommunikationswissenschaftlerin, Mediatorin |
Bekannt für: | Engagement in der Opfer-Täter-Versöhnung, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944 |
Bücher: | Autorin mehrerer Bücher über ihren Großvater und andere, die unter Diktaturen litten |
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Die Rolle der Eltern in Sophies Leben
Die Eltern von Sophie von Bechtolsheim spielten eine entscheidende Rolle in ihrem Verständnis und Umgang mit dem Erbe der Familie Stauffenberg. Besonders der Einfluss ihrer Mutter, die stets darauf bedacht war, das Andenken an Claus von Stauffenberg zu bewahren, prägte Sophies Weltanschauung. Die Familie wollte jedoch nicht nur das Erbe verwalten, sondern auch das normale Leben und die Werte des Alltags pflegen.
Sophie selbst betonte immer wieder, dass das Erbe ihres Großvaters sie zwar beeinflusst habe, aber sie sich dennoch eigenständig in der Welt der Geschichtswissenschaft und Mediation etablieren wollte. Ihre Eltern unterstützten sie in ihrem Bestreben, eine eigene Identität zu entwickeln, die über das historische Vermächtnis hinausgeht.
Die Bedeutung von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Claus Schenk Graf von Stauffenberg war nicht nur ein militärischer Anführer, sondern auch ein Symbol des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime. Sein Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 ist in die Geschichte eingegangen, auch wenn es scheiterte. Stauffenberg wurde am selben Tag verhaftet und hingerichtet. Diese Ereignisse hinterließen eine tiefe Narbe in der deutschen Geschichte und prägten das Leben seiner Nachkommen.
Für Sophie von Bechtolsheim war es wichtig, die Geschichte ihres Großvaters nicht nur als ein Kapitel der Vergangenheit zu sehen, sondern als etwas, das auch heute noch Relevanz hat. In ihren Gesprächen und Vorträgen betont sie immer wieder, dass es wichtig sei, die Menschen hinter den historischen Ereignissen zu sehen und zu verstehen, was sie motivierte.
Die Großmutter als zentrale Figur
Nina von Stauffenberg, Sophies Großmutter, war eine Frau von starkem Charakter und spielte eine zentrale Rolle in der Familie. Nach dem Tod ihres Mannes musste sie sich allein um ihre Kinder kümmern und das Erbe ihres Mannes bewahren. Sie vermittelte Sophie das Bild eines Mannes, der nicht nur ein Attentäter war, sondern auch ein liebender Ehemann und Vater.
Die Gespräche, die Sophie mit ihrer Großmutter führte, halfen ihr, ein tieferes Verständnis für die Ereignisse des 20. Juli 1944 und die Motive ihres Großvaters zu entwickeln. Diese persönlichen Einblicke hat sie in ihren Büchern und Vorträgen geteilt, um das Bild von Claus von Stauffenberg als Menschen zu vervollständigen.
Historikerin und Autorin wider Willen
Sophie von Bechtolsheim war eigentlich als Mediatorin tätig, bevor sie durch ein Buch über ihren Großvater, das sie als historisch falsch empfand, zum Schreiben kam. Dieses Buch stellte eine Verbindung zwischen Stauffenbergs Tat und den Terroristen der Gegenwart her, was Sophie zutiefst empörte. Aus dieser Empörung heraus schrieb sie ihr eigenes Buch, das unerwartet erfolgreich wurde.
In ihrem zweiten Buch beschreibt sie Begegnungen mit Menschen, die unter Diktaturen litten. Diese Erfahrungen haben Sophie tief bewegt und dazu beigetragen, dass sie ihr Leben und ihre Arbeit als Historikerin und Kommunikationswissenschaftlerin in den Dienst der Aufklärung und Versöhnung stellt.
Der Einfluss der Eltern auf Sophies Werte
Die Werte, die Sophie von ihren Eltern und Großeltern vermittelt bekam, sind tief in ihrer Arbeit verwurzelt. Sie setzt sich für die Opfer-Täter-Versöhnung ein und versucht, Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu bauen. Ihre Eltern haben sie dabei stets unterstützt und ihr geholfen, den Spagat zwischen dem historischen Erbe und ihrem eigenen Leben zu meistern.