Mike Lazaridis ist ein Unternehmer, dessen Einfluss auf die Mobiltechnologie ebenso bemerkenswert ist wie sein Engagement für die Quantentechnologie. Seine Arbeit wird als erstaunlich ruhig und doch strategisch visionär beschrieben. Lazaridis, der 1961 in Istanbul geboren wurde und in Kanada aufwuchs und griechischer Abstammung ist, zeigte schon in jungen Jahren ein bemerkenswertes Interesse an der Wissenschaft. Mit zwölf Jahren hatte er jedes wissenschaftliche Buch der Windsor Public Library gelesen – ein symbolischer Start in eine Karriere, die von Kreativität und sozialer Verantwortung geprägt war.

Niemand ahnte, dass Lazaridis und sein Schulfreund Douglas Fregin mit dem späteren BlackBerry die Kommunikationspraktiken ganzer Berufsgruppen revolutionieren würden, als sie 1984 Research In Motion gründeten. Mit der Veröffentlichung des BlackBerry 850 im Jahr 1999 und der ersten Smartphone-Version im Jahr 2000 wurde der Grundstein für eine Zeit gelegt, in der Sicherheit, Push-E-Mails und Tastaturbedienung die mobile Kommunikation dominierten. BlackBerry war ein diskretes, professionelles und effektives Statussymbol, das von internationalen CEOs, Prominenten wie Kim Kardashian und Politikern wie Barack Obama genutzt wurde.
Name: Mihal „Mike“ Lazaridis
Geburtsdatum: 14. März 1961
Alter: 64 Jahre
Geburtsort: Istanbul, Türkei
Nationalität: Kanadisch
Herkunft: Griechisch
Ausbildung: University of Waterloo (abgebrochen, Ehrendoktor 2000)
Beruf: Unternehmer, Investor, Technologie-Mäzen
Bekannt für: Gründer von BlackBerry, Quantum Valley Investments, Perimeter Institute
Vermögen: Über 4 Milliarden USD (geschätzt 2023)
Ehepartnerin: Ophelia Lazaridis
Kinder: Nicht öffentlich bekannt
Besonderes Eigentum: Superyacht „Artefact“
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Auch das Privatvermögen des Mitgründers spiegelte diese technologische Dominanz wider. Im Jahr 2013 besaß Lazaridis laut SEC-Unterlagen fast fünf Millionen BlackBerry-Aktien im Wert von rund 125 Millionen US-Dollar. Sein Nettovermögen sollte bis 2023 durch langfristige Investitionen und sorgfältige Vermögensstreuung 4 Milliarden US-Dollar erreichen; dieses Geld war nicht für Schaufenster, sondern für wissenschaftliche und Bildungseinrichtungen bestimmt.
Lazaridis gründete 1999 das Perimeter Institute for Theoretical Physics, das als globale Plattform für Grundlagenforschung dient. 2002 folgte das Institute for Quantum Computing der University of Waterloo. Die Lazaridis Family Foundation, die er und seine Frau Ophelia leiten, finanzierte die Gründung beider Institutionen maßgeblich. Mehr als 100 Millionen US-Dollar wurden für wissenschaftliche Fortschritte ausgegeben, insbesondere in den Bereichen Nanotechnologie und Quantenmechanik.
Lazaridis wagte 2013 mit Quantum Valley Investments einen weiteren mutigen Schritt. Gemeinsam mit Fregin entwickelte das Unternehmen eine Plattform, die nicht nur frühe Durchbrüche in der Quantentechnologie erkennt, sondern diese auch systematisch in kommerziell nutzbare Produkte umsetzt. Durch die Bereitstellung von finanziellem und intellektuellem Kapital legt die Initiative den Grundstein für technologische Innovationen auf einer deutlich nachhaltigeren Basis. Lazaridis verfolgt ein Modell der geduldigen Wertschöpfung, das im Gegensatz zu den oft kurzfristigen Investitionen anderer Technologiegiganten steht.
Überraschenderweise ähnelt sein Engagement eher einer akademischen als einer rein kommerziellen Mission. Lazaridis konzentriert sich auf das Unsichtbare – auf Teilchen, Quantenphysik und Theorien, die unserem Realitätsverständnis widersprechen – im Gegensatz zu Jeff Bezos, dessen Ziele sich auf Weltraum und Konsum konzentrieren, und Elon Musk, der die Öffentlichkeit mit ambitionierten Megaprojekten spaltet. Er fungiert als stiller Kurator von Wissensräumen der Zukunft.
Mike Lazaridis ist selten unterwegs. Die Schlagzeilen dominieren andere. Doch gerade diese mediale Zurückhaltung verleiht seiner Arbeit eine besondere Bedeutung, die in einer Zeit lauter Stimmen und schnelllebiger Meinungen besonders bemerkenswert ist. Er investiert in Labore, anstatt Reden zu halten; er schreibt Förderanträge, anstatt zu twittern. Seine Superyacht „Artefact“ ist keine Extravaganz, sondern Ausdruck einer Denkweise: energieeffizient, umweltfreundlich und mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet – ein schwimmendes Statement verantwortungsvoller Innovation.
Er ist auch Unterzeichner seiner Bildungsinitiativen. Die Lazaridis School of Business & Economics der Wilfrid Laurier University wurde als praxisorientierter Thinktank für eine neue Generation von Führungskräften gegründet und nicht als Eliteuniversität. Angesichts der Diskussionen über künstliche Intelligenz, Überwachung und Datenethik ist die Idee, Technologie, Unternehmertum und Ethik zu verschmelzen, aktueller denn je.
Lazaridis‘ Beitrag zur Infrastruktur der Quantentechnologie ist angesichts der jüngsten weltweiten Entwicklungen von großer gesellschaftlicher Relevanz. So verspricht beispielsweise die Quantenkommunikation sichere Netzwerke, die eine Reaktion auf immer komplexere Cyberangriffe darstellt. Quantensensoren könnten künftig auch in der Medizin eingesetzt werden, um Tumore frühzeitig zu erkennen. Für diese Fortschritte sind Pioniere erforderlich, die dieses Thema verstehen und finanzielle Mittel bereitstellen. Lazaridis verkörpert diese ungewöhnliche Kombination auf ruhige und direkte Weise.
Sein Einfluss beschränkt sich nicht nur auf Forschungslabore.